Hallo Alexandra! Kannst du uns etwas über deinen Hintergrund erzählen?
Mein Name ist Alexandra Badabo und ich komme aus der Region Kara im Norden Togos. Bereits in meiner Kindheit war ich von den Bereichen Ernährung und Entwicklung fasziniert, was mich dazu veranlasste, Chemie mit Anwendungen in der Agrar- und Pharmaindustrie zu studieren. Im Anschluss daran erlangte ich einen Masterabschluss in Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit. Im Jahr 2022 erhielt ich die Gelegenheit, meine berufliche Laufbahn bei VSF-Suisse zu beginnen, wo ich mich stets weiter lerne.
Weshalb hast du dich für VSF-Suisse entschieden?
Ich habe mich für VSF-Suisse entschieden, da ich die Vision der Organisation voll und ganz teile. VSF-Suisse engagiert sich für die Bekämpfung von Armut durch Projekte in den Bereichen Entwicklung, Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit. Diese Ziele entsprechen meiner Leidenschaft sowie meinen persönlichen Werten.
Wie würdest du deine Rolle innerhalb der Organisation beschreiben?
Als Projektassistentin und Verantwortliche für die Ernährungssicherheit unterstütze ich die Umsetzung von Projekten vor Ort. Ich arbeite eng mit den operativen Teams zusammen und begleite den Projektleiter in der Planung sowie Durchführung der anfallenden Aufgaben. Ich achte darauf, dass die Projekte gemäss den Ansätzen von VSF-Suisse durchgeführt werden und die Zeitpläne eingehalten werden. Zudem bin ich als Kommunikationsansprechpartnerin tätig, was meinen Aufgabenbereich über die Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit hinaus erweitert. Ich arbeite unter der Aufsicht des Programmleiters und des Direktors in einem dynamischen und engagierten Team.
Kannst du eine Anekdote oder eine Leistung teilen, auf die du besonders stolz bist?
Derzeit bin ich überwiegend mit dem Projekt WOMEN beschäftigt, einem Pilotprojekt zur Einkommensförderung für Frauen durch lokale Milcherzeugnisse. Dieses Projekt hat das Potenzial, die Milchindustrie in Togo zu verändern. Besonders beeindruckt hat mich die Entwicklung der Peulh-Frauen, die früher schüchtern und zurückhaltend waren, jedoch durch unsere Massnahmen Selbstvertrauen gewinnen konnten. Es war berührend, bei unseren Besuchen in ihren strahlenden Gesichtern zu sehen, wie viel besser ihre Situation heute ist. Ein ganz besonderer Moment war die Einweihung von Wasserstellen im Rahmen des Projekts. Eine weitere denkwürdige Geschichte habe ich bei dem Projekt SALVES (Verbesserung der Ernährungssicherheit durch Viehzucht und soziales Unternehmertum) erlebt. Bei der Zertifikatsübergabe kam eine Teilnehmerin auf mich zu, lächelnd und dankbar für den Weg, den wir gemeinsam gegangen waren. Sie übergab mir einen Brief als Zeichen ihrer Wertschätzung, weil sie es beeindruckend fand, wie ich als junge Frau im Entwicklungsbereich tätig bin. Diese Geste hat mich sehr bewegt und mir bestätigt: „Alexandra, du bist auf dem richtigen Weg.“
Was ist dein beruflicher oder persönlicher Traum für die Zukunft?
Ich möchte meine Fähigkeiten weiterentwickeln, um die Gemeinschaften noch besser unterstützen zu können. Mein Ziel ist es, die Ernährungssicherheit zu verbessern, insbesondere für benachteiligte Bevölkerungsgruppen, Kinder, Frauen und junge Mädchen. Es ist mir ein Anliegen, beruflich zu wachsen, um mein Wissen in den Dienst dieser Gemeinschaften zu stellen.
Besonders der gesundheitliche Aspekt der Ernährung erfordert mehr Aufmerksamkeit, da Verhaltensänderungen Zeit benötigen. Obwohl wir unser Bestes geben, kommt es am Ende von Projekten häufig vor, dass einige Beteiligte nachlassen. Deshalb möchte ich mich noch intensiver im Bereich der Lebensmittelsicherheit fortbilden. Ein Beispiel ist das Projekt SALVES, bei dem wir gesehen haben, dass gegrillte Fleischspiesse oft in der Nähe von Staub und Abfällen verkauft wurden – ein klares Zeichen für mangelnde Hygienepraktiken. Auch in der Milchwirtschaft, wo viele Produzent:innen nicht lesen und schreiben können, gibt es Defizite bei der hygienischen Verarbeitung von Milchprodukten wie dem „Wagashi“-Käse und frischer Milch.
Kannst du uns etwas über dein Hobby oder deine Leidenschaft erzählen und was es für dich bedeutet?
Ich liebe es, die kulinarischen Traditionen unterschiedlichster Länder zu erforschen. Ich bin für eine Vielzahl von Erfahrungen offen und schaue mir viel Kochsendungen sowie kulinarische Reiseprogramme an. Darüber hinaus geniesse ich die Zeit, die ich mit meiner Familie und meinen Freunden verbringe. Ausserdem interessiert mich der Tourismussektor.
Was ist dein Lieblingsessen?
Das ist eine schwierige Frage für jemanden, der so gerne neue Gerichte entdeckt. Dennoch möchte ich ein typisches Gericht aus Togo hervorheben: Sauce Azeou mit Foufou (gestampfte Yamswurzel). Diese Sauce wird aus afrikanischem Basilikum zubereitet, welcher sogar antibiotische Eigenschaften aufweist.
Was ist dein Lieblingstier und warum?
Mein Lieblingstier ist derzeit der Adler, auch wenn er kein Haustier ist. Aufgrund seiner charakteristischen Merkmale ist der Adler ein Symbol für Weitblick, Mut und Entschlossenheit.
Ich sehe den Adler als Symbol für die Fähigkeit, grössere Zusammenhänge sowie Chancen und Bedrohungen zu erkennen, lange bevor sie entstehen. Durch dieses Tier werde ich daran erinnert, dass ich zu mehr fähig bin, als ich denke. Der Adler ist proaktiv und hat eine klare und präzise Vision. Er lässt nicht zu, dass ihn irgendwelche Hindernisse von der Erreichung seiner Ziele abhalten, und ich strebe danach, ähnliche Qualitäten zu verkörpern.
Danke für dein Engagement, Alexandra!