Bereitstellung von Tiergesundheitsdiensten, Verbesserung der Ernährungssicherheit, Sensibilisierung im Bereich öffentliche Gesundheit und Konfliktminderung

Projektübersicht

Projektname

CCLERP

Projektdauer

Start:

01.08.2020

Ende:

31.07.2024

Budget

USD 2’467’901

Finanziert durch

In Zusammenarbeit mit

 

Projektgebiet

Themen

Tags

Hintergrund

Der Bürgerkrieg, der im Dezember 2013 im Südsudan entbrannte, hat seither erhebliche Auswirkungen auf die Leben und die Lebensgrundlagen der Bevölkerung in der Region Greater Upper Nile (GUN). Dies führte zu Fluchtbewegungen. 2020 sind es rund 1.6 Millionen Binnenvertriebene innerhalb des Landes und 2.2 Millionen Geflüchtete, die in Nachbarstaaten, wie den Sudan, Äthiopien, die Demokratische Republik Kongo, Uganda oder Kenia vertrieben worden sind.

Viele der aufgrund der Krise Geflüchteten sind zwischen 2017 und 2019 nach Südsudan zurückgekehrt. 85% von ihnen haben ihre Absicht bekundet, dauerhaft bleiben zu wollen und 87% wollen sich an ihrem früheren Wohnsitz niederzulassen. Zuvor war die Ungewissheit über die Sicherheit der Geflüchteten an ihren Endbestimmungsorten der Hauptgrund für ihre mangelnde Bereitschaft zur Rückkehr.

Die kürzlich verbesserte Sicherheitslage im Südsudan führt vermutlich zu einer unkontrolliert hohen Anzahl an Menschen, die ins Land zurückkehren wollen. Dies birgt Konfliktpotential, da es die bereits bestehenden Problematiken der Ernährungsunsicherheit und der fehlenden Lebensgrundlagen verschärft. 6 Millionen Menschen oder 51% der südsudanesischen Bevölkerung leiden an schwerer Ernährungsunsicherheit (Stand 2020, USAID). Die GUN Region ist dabei am stärksten betroffen.

Die Situation ist auch von einem Genderaspekt aus zu betrachten: von den insgesamt 1.6 Millionen Geflüchteten im Land sind bis zu 80% der Haushalte von Frauen geführt und unter den 2’216’625 Geflüchteten in den Nachbarländern sind gemäss UNHCR 23% Frauen und 63% Kinder.

Trotz der verhältnismässig ruhigen Lage, die aus der Beendigung des bewaffneten Konflikts und der Bildung einer Übergangsregierung folgte, bleiben im Land gewaltsame Konflikte bestehen. Ihre Ursprünge liegen mehrheitlich in Streitigkeiten um Viehbesitz und rachemotivierter Gewalt. Rache hat sich in Südsudan als ein gesellschaftskulturelles und historisch bedingtes Phänomen etabliert. Das Ausüben von Selbstjustiz wurde durch die Verfügbarkeit von Schusswaffen und die Erfahrungen im Bürgerkrieg nochmals verstärkt.

Zu all dem kommen die Folgen der Überschwemmungen von 2019, deren Auswirkungen zur Zerstörung von Ernten und überschwemmten landwirtschaftlichen Nutzflächen sowie zu einer geschätzten Sterblichkeitsrate von 26% der Rinder, 23% der Schafe und Ziegen und 9% der Geflügelpopulationen beigetragen haben. Die Überschwemmungen hielten in den meisten betroffenen Gebieten bis Februar 2020 an, was sich weiter negativ auf die Gesundheit des Viehbestands auswirkte und zu weiteren Verlusten und Produktionseinschränkungen führte. Seit Juni 2020 traten im Südsudan erneute starke Überschwemmungen auf. Gemäss World Food Programme ist dadurch das Leben von 700’000 Menschen betroffen und ihr Viehbestand, ihre Infrastruktur und Ernten stark gefährdet.

 

Projekt

Ziel des Projektes ist es, einen Beitrag zur Verbesserung der Ernährungssicherheit der von Konflikten betroffenen, vertriebenen und zurückgekehrten Bevölkerungsgruppen im Südsudan durch Viehbehandlung und Impfkampagnen zu leisten. Zudem verfolgen wir die Sensibilisierung für eine bessere Ernährung und die Förderung von friedlichem Zusammenleben. Das Programm richtet sich an 1’400’000 Menschen in der Region Greater Upper Nile.

Die Muster, das Auftreten und die Folgen von Tierkrankheiten haben sich mit den Überschwemmungen verändert und stellen eine erhebliche Bedrohung für die Lebensgrundlagen der vom Vieh abhängigen Bevölkerungen im Greater Upper Nile (GUN) dar und bringen erhöhte Risiken für die öffentliche Gesundheit mit sich im Hinblick auf endemische, neu auftretende und vernachlässigte Tropenkrankheiten wie Tollwut, Rift Valley Fieber (RVF), Brucellose, Milzbrand, Tuberkulose und Vogelgrippe.

Unsere Interventionen umfassen mehrere Aktivitäten:

  • Die kostenbasierte Bereitstellung von Tiergesundheitsdiensten durch den Aufbau von Kapazitäten.
  • Die Ausbildung und Unterstützung von Community Animal Health Workers (CAHWs).
  • Die Behandlung von Vieh und die Durchführung von Impfkampagnen.
  • Kampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die öffentliche Gesundheit, Botschaften zur Ernährung, Lebensmittelhygiene, und vernachlässigter Tropenkrankheiten unter anderen Zoonosen, die für die öffentliche Gesundheit von Bedeutung sind.
  • Förderung des Viehhandels sowie Förderung zur Selbstbestimmung von Frauen und Jugendlichen.
  • Darüber hinaus wird die Konfliktminderung durch Verbreitung von Friedensbotschaften während der Erbringung von Tiergesundheitsdiensten gefördert.

Sie finden die von einer externen Stelle durchgeführte Zwischenbeurteilung des Projektes hier.

 

Welche der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen verfolgt dieses Projekt?

 

            

 

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