Bessere Lebensbedingungen für togolesische Kleinbäuer*innen, Honig von gesunden Bienen und Sheabutter aus nachhaltig genutzten Waldweiden 

Projektübersicht

Land

Togo

Projektname

MiKaGo

Projektstatus

Aktiv

Projektdauer

Start:

01.01.2021

Ende:

31.12.2024

Budget

CHF 589’850

Finanziert durch
  • Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA
  • Audemars-Piguet-Stiftung
  • Däster-Schild Stiftung
  • Else v. Sick Stiftung
  • Gemeinden Genthod, Menier und Riehen
  • Lotteriefonds der Kantone Appenzell-Ausserrhoden, Bern, Aargau, Graubünden und Glarus
  • Margarethe und Rudolf Gsell Stiftung
  • Städte Lancy und Onex 
  • Stiftung Temperatio
  • Stiftung Nord-Süd
Partner
  • Gestion de l’Environnement et Valorisation des Produits Agropastoraux et Forestiers (GEVAPAF)
  • Centre d’Action pour la Sécurité Alimentaire, le Développement Durable et la Valorisation des Ressources (CASADD-VR)

     

Projektgebiet

Themen

Tags

 

Hintergrund

Von den togolesischen Haushalten, die in ländlichen Gebieten leben (etwa 60 %), sind mehr als 65 % von Armut betroffen. Laut FAO ist eine bedeutende Anzahl von Menschen, die in Armut leben, für ihren Lebensunterhalt von Wäldern und Bäumen (Waldfrüchten) abhängig. Ganze Gemeinden haben sich an den Rändern von 83 Waldreservaten angesiedelt, um die für ihren Lebensunterhalt notwendigen Ressourcen durch Wilderei, Holz-, Brennholz- und Holzkohleproduktion, Wildimkerei und das Sammeln von Nahrungsmitteln, Früchten und Pflanzen aufzutreiben. Die zunehmende Ausbeutung der natürlichen Ressourcen beschleunigt die Entwaldung und Bodenerosion sowie das Verschwinden bestimmter Tier- und Pflanzenarten. Dies stellt eine ernsthafte Bedrohung für die biologische Vielfalt und das Ökosystem der gesamten Region dar.

Die Ausbeutung der Wälder wird so lange fortgesetzt, bis die Bevölkerung alternative und nachhaltige Einkommensquellen hat, die zur Ernährungssicherheit, zur Schaffung von Wohlstand und Beschäftigung beitragen. Die Produktion von Waldfrüchten ist eine solche Alternative. Honig und Sheabutter sind auf den nationalen und internationalen Märkten sehr gefragt. Die lokalen Kleinbäuer*innen sind aber noch nicht in der Lage, das Potenzial dieser Sektoren voll auszuschöpfen.

 

Das Projekt

Das Projekt MiKaGo hat drei Standbeine:

1. Kapazitätsentwicklung/Berufsbildung

Das Projekt fördert einerseits die Ausbildung von Kleinbäuer*innen in der Bienenzucht, der Shea-Verarbeitung und der Produktion von Baumsetzlingen, andererseits die Ausbildung von Handwerker*innen in der Produktion von Werkzeugen. Die zwei Gruppen sollen dabei vernetzt und in der Anwendung wirksamer Techniken geschult werden. So lernen sie beispielsweise, wie man einen Bienenstock besiedelt, effizient Shea-Nüsse sammelt oder Setzlinge aufzieht. Baumschulist*innen werden sich speziell auf die Produktion von Shea-Pflanzen für die Wiederaufforstung in abgeholzten Wäldern konzentrieren.

2. Marktsystemische-Entwicklung

Neben der Ausbildung erhalten die Kleinbäuer*innen eine Grundausstattung (z.B. Bienenstöcke) und Zugang zu Mikrokrediten, um ihre Produktionskapazität (in Quantität und Qualität) zu verbessern. Die Idee des Projekts ist es, den Kleinbäuer*innen ein zusätzliches Einkommen zu verschaffen, um ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Denn weder Honig noch Sheabutter sind Grundnahrungsmittel; in beiden Fällen handelt es sich um Produkte, die in den Städten von der wachsenden togoischen Mittelschicht oder der Industrie nachgefragt werden. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, stützt sich das Projekt auf moderne und effiziente, aber auch etwas teurere Verfahren. Anstatt Waben zu verbrennen, um Honig zu sammeln (wilde Bienenzucht), fördert das Projekt die Verwendung neuer Arten von Bienenstöcken. Um das Sammeln von Shea-Nüssen effizienter zu gestalten, werden die Sammlerinnen mit Shea-Sammelstöcken ausgestattet. Durch die Stöcke müssen sich die Frauen weniger bücken und sind den Schlangenbissen weniger ausgesetzt.

3. Partizipative Nutzung der Wälder und der Bäume

In Zusammenarbeit mit den Gemeinden und den traditionellen Autoritäten werden Produktionsflächen abgegrenzt und an Genossenschaften vergeben. Die Produktionsziele der Genossenschaften werden in Bezug auf die gewährte Produktionsfläche festgelegt.

In Zusammenarbeit mit einem Forschungsinstitut (ESA/ITRA) wird das Projekt eine Studie über die Bienengesundheitssituation in den Zielgebieten durchführen. In Gebieten, in denen die Gefahr eines Befalls (z.B. Varroa-Milbe) oder einer Pestizidvergiftung besteht, werden die Produzent*innen auf diese Risiken und die Methoden zur Bekämpfung von Bienenkrankheiten aufmerksam gemacht und ermutigt, zu einer Landwirtschaft mit weniger Pestizidverbrauch rund um die Wälder überzugehen.

Neben der Kontrolle der Gesundheit der Bienenvölker und der Shea-Bäume, wird die Erhaltung der biologischen Vielfalt überwacht. In jeder begünstigten Gemeinde wird ein gemeinschaftliches Echtzeit-Monitoring der Wälder eingerichtet. Diese Initiative besteht in der Entwicklung und Erprobung eines digitalen Tools, das den Gemeinschaften zur Verfügung gestellt wird, damit sie die Behörden in Echtzeit alarmieren können, wenn eine Waldverletzung beobachtet wird.

 

Ziele

Globalziel (“impact”):

Die Lebensbedingungen von mindestens 1’500 kleinbäuerlichen Haushalten rund um das Schutzgebiet «Fazao-Malfakassa» und rund um den «Abdoulaye-Wald» in Togo haben sich durch lokal angepasste Nutzungsformen (Shea-Waldweiden und pestizidfreier Waldhonig) verbessert und die partizipative Bewirtschaftung der Pufferzonen rund um die Schutzgebiete hat sich nachhaltig verbessert.

Outcome 1:

20 bäuerliche Organisationen (Verbände) gehen auf die Bedürfnisse der Kleinbauern ein und mindestens 1’500 Kleinbäuer*innen und 100 Handwerker*innen wenden ihre erlernten Kenntnisse erfolgreich an.

Outcome 2:

Die Wettbewerbsfähigkeit von Waldhonig und Sheabutter aus dem Projektgebiet hat sich verbessert und 1’500 Kleinbäuer*innen können ihre Erzeugnisse dank besserer Qualität und grösserer Mengen besser auf dem Markt absetzen.

Outcome 3:

Die Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen hat sich in den Wäldern des Projektgebiets und rund um die ausgewählten Waldweiden verbessert.

 

Bericht: Einführung einer Handy-Applikation zur Geolokalisierung von Sheanuss-Bäumen im Gemeinschaftswald von Kalaré

Welche der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen verfolgt dieses Projekt?

 

        

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