Kontrolle der Strassenhundepopulation und Tollwut in UNMISS Camps
Projektübersicht:
Land
Südsudan
Projektname
RADCON Phase II
Projektstatus
Abgeschlossen
Projektdauer
Start: | 12.10.2017 |
Ende: | 12.05.2018 |
7Monate |
Budget
In Zusammenarbeit mit
UNOPS
Projektgebiet
Themen
Tags
Hintergrund:
Aufgrund der gewaltsamen Konflikte im Südsudan wurden rund 2 Millionen Menschen gezwungen, ihre Heimatregionen zu verlassen. Der Grossteil dieser Vertriebenen lebt jetzt in Siedlungen, die POCs (Protection of Civilian sites = Siedlungen zum Schutz der Zivilbevölkerung) genannt werden und von den Vereinten Nationen (UNMISS = United Nations Mission in South Sudan) und anderen Nothilfeorganisationen verwaltet werden.
Während dieser Konflikte haben viele Menschen ihre Hunde ausgesetzt, die jetzt auf der Strasse oder bei neuen Besitzern in der Nähe oder innerhalb der UNMISS und POC Lagern leben. In letzter Zeit hat die Zahl dieser Strassenhunde extrem zugenommen, weil diese auf der Strasse Zugang zu Nahrung und Müll haben, wie auch von Menschen gefüttert werden, was natürlich ihre Fruchtbarkeit verbessert. Leider haben viele dieser Strassenhunde ernsthafte Gesundheitsprobleme und einige von ihnen tragen sogar das potenziell tödliche Tollwutvirus in sich. Tiere, die mit dem Virus infiziert sind, zeigen zu Beginn keine Symptome, doch zu einem späteren Zeitpunkt fallen sie durch eine «rasende Wut» (Verhaltensänderungen, Aggressivität und Bissigkeit), eine «stille Wut» (Schwäche und Koordinationsverlust, gefolgt von Lähmungen) oder beides auf und sterben schliesslich.
Das Tollwutvirus kann durch Kratzer oder durch Bisse vom infizierten Hund auf den Menschen übertragen werden. Deshalb stellen Hunde mit dem Tollwutvirus ein beachtliches Problem innerhalb der POC und UNMISS Lagern dar und verkörpern ein ernsthaftes Risiko für die Bewohner, insbesondere für Kinder, aber auch für andere Tiere.
Damit die Strassenhundepopulation kontrolliert werden kann und die Tollwut innerhalb der POC Lagern verhindert und kontrolliert werden kann, hat VSF-Suisse im August 2017 mit der Unterstützung von UNOPS im UNMISS Lager Bentiu im Südsudan ein Pilotprojekt durchgeführt. Da das Pilotprojekt sehr erfolgreich war, hat VSF-Suisse es nun auf neun UNMISS-Lager in zehn Staaten im Südsudan erweitert.
Projekt:
Das Ziel des Projektes ist, die Hundepopulation in den UNMISS und POC Lagern auf eine menschliche und nachhaltige Art im Rahmen zu halten. In einem ersten Schritt haben wir für die Lagerbewohner Aufklärungsschulungen durchgeführt und Informationsmaterial bezüglich Kontrolle der Hundepopulation und Strategien zur Tollwutprävention und -bekämpfung verteilt. Diese Schulungen haben den Menschen auch geholfen, das ernste Risiko des Tollwutvirus zu verstehen und die verantwortungsbewusste Hundehaltung wie auch eine ordnungsgemässe Bewirtschaftung der Lebensmittelabfälle zu fördern.
Um die Gesundheit und das Wohlergehen der (Strassen-)hunde innerhalb der Lager zu verbessern, wurden in einem zweiten Schritt 20 Tiergesundheitsfachkräfte ausgebildet und Tierärzte eingesetzt. In jedem UNMISS-Lager wurde eine provisorische Hundeklinik eingerichtet, in der gesunde Hunde gegen verschiedene Krankheiten behandelt, entwurmt, gegen Tollwut geimpft, kastriert und freigelassen werden. Alte Hunde, die aggressiv und krank sind, weil sie z.B. an einem infektiösen Tumor leiden, werden human eingeschläfert und die Tierreste werden verantwortungsvoll entsorgt. Ebenso wurden Hilfsmittel, um die Hunde für die Behandlung einfangen zu können, Tierarzneimittel und chirurgische Ausrüstungen entwickelt und den Veterinärteams für die Interventionen verteilt.
Seit November 2017 hat sich das RADCON II-Projekt bereits als ein effektives Vorgehen erwiesen, um die Strassenhundep