Heute vor 78 Jahren, am 16. Oktober 1945, wurde die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gegründet. Seither wird nun weltweit an diesem Tag der Welternährungstag gefeiert. Das Ziel war damals dasselbe wie noch heute: die Befreiung der Menschen von Hunger.
Die „Agenda 2030“ – ein sogenannter Weltzukunftsvertrag – setzt das Ziel für die internationale Gemeinschaft, den weltweiten Hunger bis zum Jahr 2030 zu beenden. Dafür bleiben uns noch genau sieben Jahre Zeit. Doch seit mehreren Jahren nimmt die Zahl der von Hunger betroffenen Menschen gar wieder zu. Der Fortschritt des unermüdlichen Einsatzes lokaler, regionaler und internationaler Kräfte wird immer wieder durch Klimakatastrophen, globale und lokale Konflikte und, gerade in den letzten Jahren, die Auswirkungen der Covid-19-Krise zurückgeworfen. Trotz allen Bemühungen und dem Aufbringen gemeinsamer Kräfte leiden gemäss dem Welthunger-Index weltweit über 800 Millionen Menschen an Unterernährung.
Auch VSF-Suisse arbeitet seit 35 Jahren ganz im Anliegen des Welternährungstags und der FAO mit von Hunger betroffenen Menschen. Wir helfen mit, die Ernährungssicherheit und die allgemeinen Lebensgrundlagen von Menschen in West- und Ostafrika zu verbessern. Darunter Südsudan und Somalia, in welchen nach Angaben des Global Report on Food Crisis 2023 unter anderen am meisten Haushalte einen extremen Mangel an Nahrungsmitteln haben.
Ganz nach dem Motto “gesunde Tiere, gesunde Menschen, gesunde Umwelt“ unterstützt VSF-Suisse vor allem Menschen, welche von und mit Tieren leben. Die Arbeit gestaltet sich differenziert und spannend: So kann das eine Projekt darin bestehen die Kamelzucht zu fördern, in einem anderen werden Tiergesundheitshelfer:innen ausgebildet und in einem dritten die Tierfutterherstellung vereinfacht. So gehen wir je nach Bedürfnis anders an die Sache heran, doch alles soll darin münden, dass wir mit den Gemeinschaften zusammen nachhaltige und selbstständige Ernährungssicherheit schaffen.
Sufosec, die Allianz für eine nachhaltige Ernährung
Zusätzlich zur eigenen Projektarbeit ist VSF-Suisse zusammen mit fünf weiteren Schweizer NGOs Teil von Sufosec, der Allianz für eine nachhaltige Ernährung weltweit. Das Ziel ist es, dank nachhaltigen und lokalen Ernährungssystemen, die widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel sind, die Ernährungssicherheit zu fördern. Mit gebündelten Kräften sind wir so in verschiedensten Teilen der Welt aktiv und suchen als Allianz Lösungen, wie dem Hunger am besten entgegenzutreten ist. Die positive Wirkung zeigt sich bereits: Seit Programmbeginn sank in 32 Projektgebieten von 15 Programmländern die Ernährungsunsicherheit von 72% auf 65% im Jahr 2022. Mehr Zahlen finden sich in der heute erschienenen Sufosec Zwischenbilanz.
Die Arbeit ist aber noch lange nicht getan. Der heutige Tag soll an die Dringlichkeit der weltweiten Situation erinnern und uns alle auffordern, unseren Teil beizutragen. Hunger ist hauptsächlich menschengemacht, kann also auch von Menschen wieder behoben werden.