Kenia
Hintergrund
Kenia hat knapp 53 Millionen Einwohner*innen und ein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von 1’817 US Dollar. Es wird erwartet, dass die Auswirkungen des globalen Klimawandels in Afrika besonders die Landwirtschaft schwer in Mitleidenschaft ziehen werden und dass sich die Trocken- und Halbtrockengebiete – die in Kenia schon heute mehr als 70% der Landesfläche ausmachen – noch ausdehnen werden. Die immer häufigeren Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen werden ein Überleben der Bauern und Viehhalter unmöglich machen – es sei denn, sie passen sich den sich wandelnden Umständen an.
Oft ist Landwirtschaft in den betroffenen ariden Zonen schon jetzt sehr schwierig zu betreiben. Dies führt dazu, dass sich die Menschen immer häufiger der Viehzucht zuwenden. Doch auch da stossen sie an ihre Grenzen, da ihre Kühe schlicht zu wenig Futter finden und nicht sehr lange ohne Wasser auskommen. Schon bei einer relativ geringen Belastung versiegt bei diesen Tieren die Milch.
Das Kamel hingegen ist einer trockenen und unfruchtbaren Umgebung bestens angepasst und bietet so eine attraktive Alternative zur Rinderzucht und zum Getreideanbau. Kamele brauchen wesentlich weniger Wasser als Kühe und fressen selbst die Blätter der dornigen Akazienbäume. Ihre fetthaltige Milch deckt in vielen Gemeinschaften von Wanderbauern mehr als die Hälfte des täglichen Kalorienbedarfs. Ferner sind Kamele geeignete Lasttiere und Fleischlieferanten. Ihre weichen, tellerartigen Fusssohlen schonen ausserdem Böden und Pflanzen.
Kamele können in Zukunft der Schlüssel zum Überleben von hunderttausenden Menschen sein. Deshalb engagiert sich VSF-Suisse, schon jetzt den graduellen Wechsel von Kühen und Landwirtschaft zu Kamelen zu lancieren und den betroffenen Menschen eine gründliche Ausbildung in Kamelhaltung, Milchverarbeitung und –hygiene zu geben. Durch gross angelegte Impfkampagnen und die Sensibilisierung der lokalen Tierärzt*innen wird auch die Tiergesundheit langfristig sichergestellt.
Vor Ort seit: 2000
Aktivitäten in: Nairobi, Mandera, Isiolo
Anzahl Projekte: 6
Hauptpartner: DEZA, EU, FAO, Stiftung Biovision
Team: 25
Im Land werden Programme von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA, Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA, unterstützt.
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