Im Bundesstaat Bahr el Ghazal im Südsudan ging vor Kurzem unser von der Glückskette finanziertes Projekt zur Unterstützung von geflüchteten und zurückgekehrten Menschen, Binnenvertriebenen sowie deren Aufnahmegemeinschaften zu Ende.

Als Teil des Projekts wurden 500 Haushalte finanziell unterstützt sowie Fischerei-Kits an 3’000 Haushalte Gemüseanbau-Kits an 2’000 Haushalte verteilt. Die Massnahme richtete sich an die stärksten gefährdeten Haushalte und erreichte so rund 30’000 Menschen, darunter Jugendliche, ältere Menschen und Menschen mit besonderen Bedürfnissen.

Julia Mariam Mohmad, eine 35-jährige Geflüchtete aus dem Sudan und Mutter von sieben Kindern nahm am Projekt teil.  Sie kam im Juni 2023 nach ihrer Flucht vor dem Krieg im Sudan mit ihrer Familie im Flüchtlingslager Wedweil im Südsudan an, das in der Nähe der Grenze im Bezirk Aweil West eingerichtet wurde. Nach ihrer Ankunft im Lager Wedweil wurde ihr Leben unerträglich schwer. Sie erhielten eine einmalige Unterstützung in Form von Lebensmitteln, um ihre Familie 30 Tage lang zu ernähren. Andere Grundbedürfnisse wie Unterkunft und sonstige Gegenstände wie Decken, Kochtöpfe und Geschirr waren Luxusgüter, die sie sich nicht leisten konnten. Sie mussten ihre Lebensmittel rationieren und die nötigen Dinge wie Kochgeschirr von ihren Nachbarn leihen. Im Juni – ein regenreicher Monat – war die Familie aufgrund der zunehmenden Wasserverunreinigung der Gefahr von Malaria und anderen durch Wasser übertragbare Krankheiten ausgesetzt. Julias prekäre Situation qualifizierte sie für die Aufnahme in das Projekt von VSF-Suisse.

“Mit der finanziellen Unterstützung konnte ich Moskitonetze und Kochgeschirr kaufen und ein kleines provisorisches Häuschen für meine Familie bauen. Ich konnte mittlerweile ein Teegeschäft eröffnen, mit welchem ich durchschnittlich 15’000 Südsudanesische Pfund (SSP) (umgerechnet ca. 12 CHF) pro Tag verdiene. Derzeit habe ich 150’000 SSP (umgerechnet ca. 117 CHF) gespart, um mein Geschäft um einen Lebensmittelkiosk zu erweitern. Meine Familie kann nun mindestens dreimal am Tag essen und unsere Grundbedürfnisse sind befriedigt. Ich bin so dankbar für die Unterstützung.”

Rückkehrende, die zuvor aus dem Südsudan in den Sudan geflüchtet waren und sudanesische Menschen, die aus ihrer Heimat in den Südsudan geflohen sind, benötigen dringend humanitäre Hilfe. Viele von ihnen werden trotz der Massnahmen verschiedener Regierungsstellen, UN-Organisationen und Nichtregierungsorganisationen als IPC 5 (Integrated Food Security Phase Classification Stage 5, Hungernot) eingestuft. Betroffen sind vor allem Kinder und Frauen. Dies erfordert ein verstärktes Engagement sowohl in Bezug auf die Häufigkeit als auch auf das Ausmass der Massnahmen. Solche Massnahmen würden viel dazu beitragen, den Hunger zu bekämpfen und den Verlust von Menschenleben zu verhindern, während die Betroffenen nach besseren Möglichkeiten suchen, ihre Situation langfristig zu bewältigen.

Michael Mogga
VSF Suisse Projektmanager
Northern Bahr el Ghazal

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