Die Partner des Projekts RAISE (Rights-based and Agroecological Initiatives for Sustainability and Equity in Peasant Communities), welches von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) unterstützt wird, sind erfreut, dass der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen (UN) einen internationalen Überwachungsmechanismus für die Rechte von Bauern und anderen in ländlichen Bereichen arbeitenden Menschen – nämlich ein UN-Sonderverfahren in Form einer Expertengruppe – eingerichtet hat.

Diese Expertengruppe wird für die Förderung und Umsetzung der UNO-Deklaration über die Rechte von Bäuerinnen und Bauern und anderer Menschen, die in ländlichen Gebieten arbeiten (UNDROP) zuständig sein, die 2018 von der UN-Generalversammlung (UNGA) verabschiedet wurde. Sie wird bewährte Praktiken und Erfahrungen ermitteln und fördern, die Zusammenarbeit und den Aufbau technischer Kapazitäten bei der Umsetzung der UNDROP unterstützen, Länderbesuche durchführen und Mitteilungen an Staaten und andere Akteure im Falle von Verletzungen der Rechte von Bäuerinnen und Bauern und anderen in ländlichen Gebieten arbeitenden Menschen senden.

Die Schaffung dieses internationalen Mechanismus stellt einen bedeutenden Fortschritt bei der Behandlung eines Themas dar, das nicht nur für die Bäuerinnen und Bauern, sondern auch für unsere Zukunft von größter Bedeutung ist: Die Bäuerinnen und Bauern und ihre Organisationen haben nun eine Plattform, um die Verletzungen, denen sie sich stellen müssen, zu beleuchten und auf die zahlreichen Hindernisse aufmerksam zu machen, denen sie bei der Wahrung ihrer Rechte begegnen. Dieser Mechanismus stellt somit ein zentrales politisches und rechtliches Instrument dar, um die Verwirklichung der in der UNDROP verankerten Rechte voranzutreiben.

Die Einrichtung dieser Expertengruppe zeigt auch, dass die wichtige Rolle, welche die bäuerlichen Familienbetriebe für die Nahrungsmittelproduktion, die Erhaltung der Artenvielfalt und den Umweltschutz spielen, international zunehmend anerkannt wird. Während den gesamten Verhandlungen spielten Bauernorganisationen – angeführt von La Via Campesina – eine entscheidende Rolle bei diesem Durchbruch, unterstützt von den RAISE-Projektpartnern.

Die Expertengruppe setzt sich aus fünf unabhängigen Experten aus verschiedenen Kontinenten zusammen und wird im Frühjahr 2024 ihre Arbeit aufnehmen.

RAISE wird eng mit diesem neuen Mechanismus zusammenarbeiten, um seinen Erfolg zu gewährleisten, und wird auch weiterhin die Situation der Bauernrechte in der ganzen Welt genau beobachten.

Die RAISE Projektpartner

FASTENAKTION leitet das RAISE-Konsortium im Rahmen des von der DEZA kofinanzierten Projekts zu Menschenrechten in Ernährungssystemen. Die 1961 als Fastenopfer gegründete Fastenenaktion arbeitet seit vielen Jahren mit einem menschenrechtsbasierten Ansatz. In den letzten Jahren hat sie sich intensiv für die Stärkung der Rechte von Bäuerinnen und Bauern engagiert, indem sie sich in internationale Prozesse einbrachte, mit Partnerorganisationen im Süden zusammenarbeitete und in der Schweiz sensibilisierte.

DKA Österreich ist die Entwicklungsorganisation der Katholischen Jungscharbewegung in Österreich. Im Bereich des Rechts auf Nahrung unterstützt die DKA Österreich Bäuerinnen und Bauern und ihre Gemeinschaften bei der Umstellung auf Agrarökologie und setzt sich für die Umsetzung der UNDROP, für Umweltrechte von Kindern und verbindliche Verpflichtungen zu Menschenrechten in Lieferketten ein.

VSF-Suisse ist eine Schweizer NGO, die im Bereich Viehzucht und Lebensunterhaltssicherung tätig ist und im Projekt RAISE in Mali, Niger, Burkina Faso und Kenia präsent ist. Der Pastoralisten-Cluster, bei dem VSF-Suisse federführend ist, arbeitet zum einen eng mit dem Center for Minority Rights Development (CEMIRIDE) zusammen, welcher sich für die Stärkung der Kapazitäten von Minderheiten und Sicherung der Rechte von indigenen Völkern einsetzt und dessen derzeitiger Schwerpunkt auf der wirtschaftlichen Stärkung (Sicherung des Lebensunterhalts und besserer Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Gesundheit, Bildung, Nahrung und Wasser) liegt. Zum anderen arbeitet VSF-Suisse mit dem Réseau Billital Maroobé (RBM) zusammen, welches sich für lokale Nutztierarten und die lokale Futterverwendung einsetzt, um lokal angepasste Sorten von Futtermitteln in den ASALs (Arid and Semi-Arid Lands) zu erhalten.

Rural Women’s Assembly (RWA) ist eine in zehn Ländern im Süden Afrikas verankerte Landfrauenbewegung. Ihre mehr als 120’000 Mitglieder sind Kleinbäuerinnen, Produzentinnen, Landarbeiterinnen und Fischerinnen, darunter auch die am stärksten Marginalisierten. Die Bewegung kann auf eine langjährige Erfolgsgeschichte zurückblicken, wenn es darum geht, die Stimme der Landfrauen bei der Einforderung ihrer Rechte auf Land, Nahrungsmittel- und Saatgutsouveränität und Gemeingüter zu stärken, sowie bei der Lobbyarbeit gegenüber der Entwicklungsgemeinschaft im Süden Afrikas (SADC), der Afrikanischen Union und den UN-Menschenrechtsmechanismen.

Geneva Academy of International Humanitarian Law and Human Rights engagiert sich in einer Reihe von Projekten und Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Recht auf Nahrung und den Rechten der Bauern auf internationalem und regionalem Level. Zusammen mit La Via Campesina, CETIM und FIAN International hat sie eine Website über die UNDROP erstellt.

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