Bern/Nairobi. 14. Mai 2020

Seit Anfang April fallen Heuschreckenschwärme über das Horn von Afrika her. Sie zerstören das Land und machen Ernten zunichte. Schätzungen zufolge bedroht dies die Lebensgrundlagen von 13 Millionen Menschen in Ostafrika durch Ernteausfälle und den Verlust ihres Viehs. Gemäss der UNO handelt es sich in Kenia um den grössten Schädlingsbefall seit 70 Jahren. VSF-Suisse ist in den betroffenen Ländern tätig und unterstützt dort mit ihrer Arbeit die Gesundheit von Tier und Mensch, die nun stark gefährdet ist.

Heuschreckenschwärme vernichten die Ernte und bedrohen die Ernährungsunsicherheit

Seit Dezember 2019 herrscht im Horn von Afrika eine Heuschreckenplage. Das Aufkommen neuer Schwärme fällt in Ostafrika mit dem Beginn der Aussaat und der langen Regenzeit zusammen. Die Heuschrecken bedrohen die ohnehin prekäre Ernährungssicherheit der Menschen in dieser Region zusätzlich, denn sie vermehren sich unter den derzeitigen Wetterbedingungen aussergewöhnlich schnell und zerstören die neue Ernte.

Die Vernichtung von Weideland führt zum Mangel an Tierfutter und dadurch zur Verringerung der Produktivität des Viehs. Tiere in schlechtem Ernährungszustand sind ausserdem anfälliger für Krankheiten. Im Dezember war der Schaden noch begrenzt, da die Ernte bereits eingebracht war. Die Regenzeit wird aber voraussichtlich zu einem dramatischen Anstieg von Heuschrecken führen und die Situation weiter verschärfen. Bis zum Juni könnten sich die Schwärme bis zu 500 Mal vergrössern.

Die Coronavirus-Pandemie verschlimmert die Situation zusätzlich

Die kombinierten Auswirkungen von COVID-19 und der Heuschreckenplage werden die ohnehin schon katastrophale Ernährungssicherheit am Horn von Afrika weiter verschlechtern. Infolge der Pandemie haben viele Länder ihre Grenzen und Märkte geschlossen und die öffentlichen Verkehrsmittel eingestellt. Diese Massnahmen haben zum Verlust von Arbeitsplätzen und zu einem Preisanstieg für Grundnahrungsmittel geführt. Die betroffenen Länder können deshalb auch weniger schnell und gezielt auf die Heuschreckenplage reagieren. Daher ist es umso wichtiger, dass trotz den Einschränkungen durch COVID-19, Massnahmen zur Überwachung und zur Bekämpfung der Heuschrecken, sowie zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung fortgesetzt werden können.

Eine Allianz mit anderen Organisationen im Kampf gegen die Heuschreckenplage

In Folge dieser Krise im Horn von Afrika haben sich insgesamt 28 schweizerische und internationale NGOS zusammengetan, um die betroffenen Bevölkerungen zu unterstützen. VSF-Suisse ist Mitglied dieser Allianz. (RDLA, Regional Desert Locust Alliance) Die Allianz wurde im Februar 2020 gegründet und ist in acht Ländern im Horn von Afrika tätig: Djibouti, Eritrea, Äthiopien, Kenia, Somalia, Südsudan, Uganda sowie Tansania. Um die betroffenen Menschen zu unterstützen und die Heuschreckenplage zu bekämpfen, werden dringend finanzielle Mittel gebraucht.

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