Unterstützung der Lebendsgrundlagen in Puntland
Projektübersicht:
Land
Somalia
Projektname
PSLP
Projektstatus
Abgeschlossen
Projektdauer
Start: | 01.10.2010 |
Ende: | 30.09.2011 |
11Monate |
Budget
Finanziert durch
DEZA
Projektgebiet
Themen
Tags
Hintergrund:
Aufgrund eines blutigen Bürgerkriegs in den 90er Jahren und der daraus resultierenden politischen Verwirrung sowie Clankonflikten die das Land noch immer destabilisieren, gibt es in Somalia seit 19 Jahren keine zentrale Regierung mehr. Das Land befindet sich in einer komplexen und chronischen Krise mit einigen der weltweit schlechtesten Indikatoren für menschliche Entwicklung.
Eines der ärmsten Länder
Somalia ist eines der ärmsten Länder der Welt und rangierte 2001 auf Rang 161 von 163 Ländern laut UNDP HDI. Die Armut ist stark angestiegen: 43% der Bevölkerung überleben mit weniger als 1$ pro Tag. Jedwede Ressourcen befinden sich unter der anarchischen Kontrolle von Clans, Unterclans, Milizen und Warlords. In der resultierenden Atmosphäre endemischer Unsicherheit sind die Bewältigungs- und Überlebensstrategien komplett von der Clanzugehörigkeit abhängig. Puntland hat 1998 seine Autonomie erklärt und blieb relativ ruhig während in Zentral- und Südsomalia gekämpft wurde. Hunderttausende intern Vertriebene und Kriegsflüchtlinge suchen in Puntland Zuflucht und diese Massenzuwanderung belastet die Region stark.
Tierkrankheiten = Verluste
Fischereisektor sehr wichtig
Es besteht ein echter Bedarf die lokalen Märkte zu fördern da Fisch ein hervorragende nährstoffreiche und billige alternative zu Fleisch darstellt. Mit Ausnahme weniger Fischsorten, erreichen Somalias Fischprodukte die internationalen “Meerfruchtmärkte” unter anderem wegen logistischer Probleme, fehlender Zertifizierungssysteme sowie mangelhafter Qualität nicht. Erschwerend kommen hinzu: fehlende Regierungsautorität, Regulierungen und Richtlinien in die Praxis umzusetzen und somit ein verlässliches und akzeptables System für den Fischexport aufzubauen. Die bisherige Arbeit von VSF-Suisse in Puntland trug sehr stark zur Stärkung der lokalen Regierung und Stärkung der Lebensgrundlagen im ländlichen Raum bei, nicht zuletzt durch Netzwerke zwischen lokalen Führern und ländlicher Bevölkerung welche zur Verminderung von Konflikten und Friedensförderung beitrugen. Weitere Unterstützung im Tierproduktions- und Fischereisektor wird benötigt um sicherzustellen, dass Viehhalter und arme benachteiligte Gemeinden ihre Ernährung sichern können.
Projekt:
Die nomadische Bevölkerung in Puntland ist zum Überleben auf Nutztiere angewiesen. Sie sind für sie die Haupt-Nahrungs- und Einkommensquelle. Sich verändernde Umweltbedingungen beeinträchtigen jedoch die Produktivität der Tiere. Lange Transportwege und ungenügende Hygienemassnahmen führen dazu, dass die Produkte oft nicht mehr einwandfrei sind. Die Existenzgrundlage vieler Menschen ist bedroht.
VSF-Suisse fördert die Produktion und Vermarktung von Kameltrockenfleisch, genannt Hodka. Hodka bildet traditionellerweise eine wichtige Einkommensquelle von Frauen. Eine Studie hat aufgezeigt, dass bei der Kamelschlachtung sowie bei der Verarbeitung und Lagerung des Fleischs grosse Defizite in der Hygiene vorherrschen. Das Angebot von Trockenfleisch von schlechter Qualität hat zu einem Markteinbruch geführt. Ähnliches gilt für die Verarbeitung und den Verkauf von Milch. Das Projekt bildet eine von sechs Komponenten eines grossangelegten Programms in der Region. Das Schwergewicht liegt in der Ausbildung von Frauen in hygienischer Herstellung und in der Vermarktung von Kameltrockenfleisch und von Milch.